Zylindrische Zugfedern - zugbelastbare gewundene Metallfeder

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Zugfeder mit Hakenöse

Zylindrische Zugfedern sind weit verbreitete und vielseitige Bauteile in der Welt der Mechanikund Federntechnik.
Der Aufbau einer zylindrischen Zugfeder besteht aus einem zylindrischen Draht, der in gleichmäßigen Windungen um eine zentrale Achse gewickelt ist.

Zylindrische Zugfedern zeichnen sich durch ihre zylindrische Form und ihre Fähigkeit aus, eine Zugkraft zu erzeugen bzw. eine Gegenkraft zu erzeugen, wenn sie verlängert werden.
Zylindrische Zugfedern besitzen meist unterschiedliche Federenden, wie Ösen, Haken oder Stopfen. Die Federenden können bei Zugfedern nach Anwendungsfall variieren.



Unterschiede zur Druckfeder:
Der wesentliche Unterschied zwischen zylindrischen Zugfedern und Druckfedern besteht in Ihrer Reaktion auf Beslatungen. Während Zugfedern unter Zugbelastung gedehnt bzw. gelängt werden und eine Zugkraft erzeugen, arbeiten Druckfedern unter Druck und erzeugen eine Druckkraft bzw. nehmen eine Druckbelastung auf. Diese Unterscheidung ist entscheidend für den jeweiligen Einsatzbereich und die Anforderungen der Anwendung. Die Druckfeder besitzt im Herstellungszustand einen Windungsabstand a(mm) >= 0. Während die Zugfeder im Herstellungszustand keinen Windungsabstand besitzt a(mm) = 0.



Es gibt verschiedene Arten von zylindrischen Zugfedern, die je nach Anwendungsanforderungen ausgewählt werden können:

Zylindrische Zugfedern:
Die einfachste Form ist die zylindrischen Zugfeder. Diese haben eine gleichmäßige Windung und erzeugen einen linearen Kraft-Weg-Verlauf entlang ihrer Federkörperlängsachse. Sie werden in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, wie beispielsweise in industriellen Maschinen, Automobilen, Haushaltsgeräten und Elektronikprodukten.
Kegelförmige Zugfedern:
Kegelförmige Zugfedern haben eine konische Form und erzeugen eine progressive Zugkraft, die sich mit zunehmender Längung der Zugfeder verstärkt und dabei einen progressiven Kraft-Weg-Verlauf entlang ihrer Federkörperlängsachse bewirkt. Kegelförmige Zugfedern finden sich in der Industrie, im Maschinenbau, in der Medizintechnik oder in speziellen Anwendungen, bei denen eine progressive Federkennlinie bei Zugbelastung wichtig ist.
Tonnenförmige Zugfedern:
Tonnenförmige Zugfedern Bauform besitzen eine tonnenfömige Form die sich ermöglicht Zugkräfte aufzunehmen. Mit zunehmender Längung der Zugfeder verstärkt sich die Zugkraft und bewirkt ebenfalls einen progressiven Kraft-Weg-Verlauf entlang ihrer Federkörperlängsachse. Die tonnenförmige Zugfedern finden sich in der Industrie, im Maschinenbau, in der Medizintechnik oder in speziellen Anwendungen, bei denen eine progressive Federkennlinie bei Zugbelastung wichtig ist.



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Zugfeder mit halber deutschen Öse

Zylindrische Zugfedern bieten einige besondere Merkmale, die sie für bestimmte Anwendungen besonders geeignet machen:

Hohe Federkraft:
Zylindrische Zugfedern können eine hohe Federkraft erzeugen, was sie ideal für Anwendungen macht, bei denen hohe Zugkräfte erforderlich sind.
Große Federwege:
Zylindrische Zugfedern können große Federwege überbrücken, was sie ideal für Anwendungen macht, bei denen größere Federwege bei Kraftzunahme erreicht werden sollen.
Platzsparende Bauweise:
Durch ihre zylindrische, tonnenförmige oder kegelförmige Form können Zugfedern große Federkräfte aufnehmen und große Federwege bei relativ kleinen Bauraum überbrücken. Dies ist besonders vorteilhaft in Anwendungen, in denen der verfügbare Bauraum begrenzt ist.
Vorspannkraft:
Die Vorspannkraft bezieht sich auf die anfängliche Kraft, die erforderlich ist, um die Zugfeder zu dehnen und sie in den belastbaren Bereich zu bringen. Die Vorspannkraft ist die Kraft, die die Feder bei der Herstellung über die spezielle Art der Wicklung des Federdraht erhält. Die Vorspannkraft ist entscheidend, da sie die Ausgangsposition der Zugfeder bestimmt und ihre Leistungsfähigkeit beeinflusst.
Federenden:
Es gibt unterschiedliche Befestigungsmethoden bei Zugfedern. Endscheidend für die Wahl der richtigen Befestigungsmethode ist der Bauraum und der Anwendungsfall. Die Federenden stellen die Befestigungsmethode (Aufhängung) bei Zugfedern dar. Sie wirken als Krafteinleitungspunkte und stellen damit die Verbindungen mit dem eigentlichen Federkörper her. Der Federkörper speichert die Federenergie bzw. gibt die gespeicherte Federenergie wieder ab.



Zylindrische Zugfedern finden in zahlreichen Anwendungen Verwendung. Ihre Verwendung und Einsatzmöglichkeiten hängen von den gewählten Federenden der Zugfedern ab. Die Federenden für Zugfedern wurden speziell für ihre Befestigung und Integration an den Federkörper gestaltet.

Die verschiedenen Formen der Federenden bei Zugfedern und ihre Merkmale sowie ihre Verwendungsmöglichkeiten sind folgende:

Halbe deutsche Öse [LH ≈ (0,55 ... 0,8) * Di]:
Die halbe deutsche Öse ist eine gängige Befestigungsmethode für Zugfedern. Sie zeichnet sich durch eine halbkreisförmige Öse aus, die an einem Ende der Feder angebracht ist. Diese Öse ermöglicht eine einfache Montage und bietet einen sicheren Befestigungspunkt für die Zugfeder.
Ganze deutsche Öse [LH ≈ (0,8 ... 1,1) * Di]:
Im Gegensatz zur halben deutschen Öse besteht die ganze deutsche Öse aus einer ganzen kreisförmigen Federwindung, die über den gesamten Durchmesser des Zugfederkörpers angebracht ist. Die ganze deutsche Öse bietet eine große Auflagefläche und somit eine hohe Stabilität und Belastbarkeit.
Doppelte deutsche Öse [LH ≈ (0,8 ... 1,1) * Di]:
Die doppelte deutsche Öse besteht aus zwei ganzen deutschen Ösen, die an den Enden der Zugfeder angebracht sind. Die doppelte deutsche Öse bietet eine zusätzliche Sicherheit und Belastbarbeit der Befestigung. Dadurch wird eine sehr hohe Stabilität und Belastbarkeit gewährleistet.
Ganze deutsche Öse seitlich hochgestellt [LH ≈ 1,0 * Di]:
Ganze deutsche Öse mit seitlich hochgestellter Öse ist eine alternative Befestigungsmöglichkeit bzw. Federendenform bei den Zugfedern. Sie wird oft verwendet, wenn Platzbeschränkungen vorliegen oder eine spezifische Ausrichtung der Feder erforderlich ist.
Doppelte deutsche Öse seitlich hochgestellt [LH ≈ 1,0 * Di]:
Doppelte deutsche Öse mit seitlich hochgestellter Öse besitzt eine höhere Stabilität und Belastbarkeit als die einfache ganze deutsche Öse mit seitlich hochgestellter Ösen. Sie wird oft verwendet, wenn Bauraumbeschränkungen vorliegen oder eine spezifische Ausrichtung der Feder erforderlich ist.
Hakenöse [LH >= 1,5 * Di bis ca. 40 * d]:
Die Hakenöse ist eine einfache und dennoch effektive Methode zur Befestigung von Zugfedern. An einem Ende der Feder befindet sich ein gebogener Haken, der sicher in eine geeignete Halterung eingehakt werden kann.
Hakenöse seitlich hochgestellt [LH >= 1,5 * Di bis ca. 40 * d]:
Diese Variante der Hakenöse ist seitlich hochgestellt und ermöglicht von Befestigungsmöglichkeiten. Sie ist besonders nützlich, wenn die Zugfeder in einer bestimmten Ausrichtung montiert werden muss oder insbesondere bei Bauraumbeschränkungen vorliegen.
Englische Öse [LH ≈ 1,1 * Di]:
Die englische Öse ist eine gebräuchliche Art der Federbefestigung bei Zugfedern. Sie besteht aus einer gebogenen Drahtöse, die an einem Ende der Zugfeder angebracht ist. Sie bietet eine einfache Montage und eine zuverlässige Verbindung.
Haken eingerollt:
Bei dieser Ausführung ist das Ende der Zugfeder zu einem Haken eingerollt. Dies ermöglicht eine direkte Befestigung an anderen Bauteilen oder Halterungen.
Gewindebolzen eingerollt:
Anstelle eines Hakens wird bei dieser Form von Federenden ein Gewindebolzen in das Ende der Zugfeder eingerollt. Dies ermöglicht eine einfache Befestigung an anderen Bauteilen, die über entsprechende Gewinde verfügen.
Beachte: Es werden ungefähr nx (3 bis 5) Federwindungen des Gewindebolzen bei der Zugfeder zum Einrollen verwendet, so dass diese Windungen nicht zu den federnden Windungen bei der Berechnung der Zugfeder hinzugezählt werden dürfen.
Gewindestopfen eingeschraubt:
Diese Art von Federenden besteht aus einem Gewindestopfen, der in das Ende der Zugfeder eingeschraubt wird. Die Anzahl der Windungen des Gewindestopfens kann variieren und dient der zusätzlichen Sicherung der Befestigung.
Beachte: Es werden ungefähr nx (2 bis 4) Federwindungen des Gewindestopfen bei der Zugfeder zum Einschrauben verwendet, so dass diese Windungen nicht zu den federnden Windungen bei der Berechnung der Zugfeder hinzugezählt werden dürfen.

Erklärung der wichtigsten Parameter und Formelzeichen bei Ösen für Zugfedern:
Di (mm): Innendurchmesser des Federkörpers der Zugfeder
LH (mm) = Ösenlänge ca. LH ≥ 0.5 * Di bis 40 * d
m (mm) = Ösenöffnung ca. m ≥ 2 *d

Die Auswahl des geeigneten Federendes hängt von den spezifischen Anforderungen der Anwendung ab, wie zum Beispiel Bauraumbeschränkungen, Montagemöglichkeiten und Belastungsanforderungen. Durch die Vielfalt der verfügbaren Federenden können Techniker und Ingenieure die optimale Befestigungslösung für ihre Zugfedern wählen und eine sichere und zuverlässige Befestigung gewährleisten.



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Zugfeder mit halbe deutsche Öse

Zylindrische Zugfedern sind ein wichtiges Bauteil in vielen industriellen Anwendungen und spielen eine entscheidende Rolle in verschiedenen Branchen. Ihre Fähigkeit, Zugkräfte zu erzeugen oder zu speichern, macht sie äußerst vielseitig einsetzbar.

Die verschiedenen Einsatzgebiete und Anwendungen von zylindrischen Zugfedern:

Automobilindustrie:
Die Automobilindustrie ist einer der Hauptnutzer von Zugfedern. Sie werden in Fahrzeugen für verschiedene Zwecke eingesetzt, wie z.B. in der Aufhängung, im Fahrwerksystem, in der Lenkung, in den Bremsen und in der Kupplung. Zugfedern gewährleisten eine präzise Funktion und Sicherheit im Fahrzeugbetrieb.
Maschinenbau:
Im Maschinenbau finden zylindrische Zugfedern breite Anwendung. Sie werden in Maschinen und Geräten eingesetzt, um Bewegungen zu ermöglichen, Lasten auszugleichen, Schwingungen zu dämpfen und Komponenten zu sichern. Beispiele sind Pressen, Hebevorrichtungen, Förderbänder und Werkzeugmaschinen.
Elektronik:
Auch in der Elektronikindustrie werden Zugfedern häufig eingesetzt. Sie dienen in elektronischen Geräten und Komponenten, wie Schaltern, Relais, Kontakten und Steckverbindungen, dazu, elektrische Kontakte sicherzustellen und die Funktion zu gewährleisten.
Medizintechnik:
In der Medizintechnik sind Zugfedern unerlässlich. Sie werden in medizinischen Geräten, Instrumenten und Implantaten eingesetzt. Zugfedern tragen zur präzisen Bewegung und Funktion von medizinischen Instrumenten, chirurgischen Geräten und Prothesen bei.
Bauwesen:
Im Bauwesen finden Zugfedern Anwendung in verschiedenen Bereichen. Sie werden in Türen, Toren, Klappen und anderen beweglichen Bauteilen verwendet, um die Öffnungs- und Schließbewegungen zu ermöglichen und die richtige Spannung und Funktion zu gewährleisten.
Haushaltsgeräte:
Zugfedern werden auch in Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen, Geschirrspülern, Bügeleisen und Staubsaugern eingesetzt. Sie ermöglichen die Bewegung von Klappen, Türen und anderen Komponenten und tragen zur Zuverlässigkeit und Funktionalität dieser Geräte bei.
Spielzeug- und Sportgeräte:
Zugfedern spielen auch eine wichtige Rolle in der Spielzeug- und Sportgeräteindustrie. Sie finden Verwendung in Spielzeugen, Springseilen, Fitnessgeräten und anderen Sport- und Freizeitgeräten, um Bewegungen und Aktionen zu ermöglichen.

Die Verwendung von Zugfedern in diesen verschiedenen Bereichen verdeutlicht ihre Bedeutung als vielseitiges und unverzichtbares elastisches Bauteil. Ingenieure, Techniker und Konstrukteure sollten bei der Auswahl und Auslegung von Zugfedern die spezifischen Anforderungen der Anwendung, wie Werkstoff, Federkraft, Federweg, Umgebungseinflüsse und Lebensdauer sorgfältig prüfen. Eine genaue Auslegung, Berechnung und Konstruktion gewährleisten einen sicheren und langlebigen Betrieb. Dadurch wird eine optimale Verwendbarkeit bei den unterschiedlichen Anwendungen ermöglicht.



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Zugfeder mit doppelter ganzer deutschen Öse

Bei der Konstruktion zylindrischer Zugfedern sind mehrere wichtige Aspekte zu beachten, um eine optimale Leistung und Zuverlässigkeit der Feder zu gewährleisten:

Vorspannung [F0 (N)]:
Die Vorspannung F0 ist die Vorspannkraft, die durch den Wickelungssprozess in die Federwicklung eingebracht wird. Die Vorspannkraft ist die Kraft, die nötig ist, um die Federwindungen der Zufeder noch nicht von einander abzuheben zu lassen. Eine angemessene Vorspannung ist wichtig, um die Feder auf den gewünschten Federweg vorzubereiten und eine ausreichende Rückstellkraft zu gewährleisten.
Ösenformen:
Die Form der Federenden, insbesondere bei Zugfedern, spielt eine entscheidende Rolle für deren Funktionalität, Verwendung und Montage. Die verschiedenen Ösenformen bieten variantenreiche und unterschiedliche Möglichkeiten bei der Befestigung und legen damit die Verwendungszweck fest. Die Wahl der geeigneten Ösenform hängt von den Anforderungen der Anwendung ab.
Dauerfestigkeit [Tau (N/mm²]):
Zugfedern sind zyklischen Belastungen ausgesetzt, daher ist die Dauerfestigkeit ein wichtiger Aspekt. Es ist entscheidend, einen Werkstoff mit hoher Festigkeit und Ermüdungsbeständigkeit zu wählen, der den wiederholten Belastungen standhalten kann, ohne an Leistungsfähigkeit zu verlieren. Die richtige Dimensionierung und Auslegung der Feder unter Berücksichtigung von Belastungen und Sicherheitsfaktoren ist ebenfalls von großer Bedeutung.
Schwingungsverhalten:
Das Schwingungsverhalten einer Zugfeder kann in vielen Anwendungen von Bedeutung sein. Eine sorgfältige Konstruktion, einschließlich der Auswahl des Drahtdurchmessers, der Windungszahl und der Federgeometrie, kann dazu beitragen, unerwünschte Schwingungen, Resonanzen oder dynamische Lasten zu minimieren und eine stabile und zuverlässige Leistung der Feder zu gewährleisten.
Relaxation:
Relaxation bezieht sich auf den Verlust an Spannung oder Federkraft einer Metallfedern im Laufe der Zeit bei konstanter Dehnung. Dieser Effekt tritt aufgrund von Materialermüdung und der Anpassung des Metallfederwerkstoffs an die Belastung auf. Bei erhöhter Temperatur kann die Relaxationseigenschaft eines Federwerkstoffs verstärkt werden, was zu einem schnelleren Verlust an Spannung und Federkraft führen kann. Dies kann insbesondere bei Metallfedern, die unter hohen Temperaturen arbeiten, zu berücksichtigen sein. Die Ursache für Relaxation liegt in der Materialstruktur und den Bindungsmechanismen auf atomarer Ebene.
Kriechen:
Kriechen bezieht sich auf die langsame und dauerhafte Verformung eines Federwerkstoffs unter konstanter Belastung. Bei erhöhter Temperatur nimmt die Kriechneigung eines Materials zu, was zu einer beschleunigten Verformung und einem möglichen Verlust an Federkraft führen kann. Dieser Effekt ist besonders relevant, wenn Federwerkstoffe langfristig hohen Temperaturen ausgesetzt sind. Es tritt aufgrund der Diffusion von Atomen im Material auf, wodurch die Bindungen allmählich ihre Position verändern. Kriechen wird durch hohe Temperaturen begünstigt, da die Atombeweglichkeit bei erhöhter Temperatur zunimmt.
Hysterese:
Hysterese tritt bei Federwerkstoffen während der Belastungs- und Entlastungsphasen auf. Es beschreibt den Unterschied in der Federkraft zwischen dem Aufbringen einer Belastung und dem Entfernen dieser Belastung. Bei erhöhter Temperatur kann sich die Elastizität des Federwerkstoffs ändern, was zu einer Veränderung der Hysteresekurve führen kann. Dies kann zu einer Verschiebung der Federkraft und einer möglichen Beeinträchtigung der präzisen Steuerung der Kraft führen. Es entsteht aufgrund von Energiedissipation im Material, beispielsweise durch elastische Verformungen und Reibungseffekte. Hysterese kann auch durch interne Spannungen und Mikrostrukturänderungen im Material verursacht werden.

Durch die Berücksichtigung dieser Aspekte bei der Konstruktion von Metallfedern können eine optimale Leistung, Haltbarkeit und Zuverlässigkeit gewährleistet werden. Es ist wichtig, die spezifischen Anforderungen der Anwendung, Normen und Standards sowie bewährte Konstruktionspraktiken zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass die Federn den nötigen Anforderungen gerecht wird.



Relaxation, Kriechen und Hysterese sind wichtige Effekte, die bei Federwerkstoffen auftreten können. Diese Effekte können durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, einschließlich der Betriebstemperatur.

Die wichtigsten Unterschiede zwischen diesen Effekten liegen in ihrer zugrunde liegenden Ursache und den spezifischen Auswirkungen auf die Verwendung:
Relaxation bezieht sich auf den Verlust an Spannung oder Federkraft im Laufe der Zeit und kann zu einer allmählichen Verringerung der Kraft führen.
Kriechen bezieht sich auf die langsame und dauerhafte Verformung eines Federwerkstoffs unter konstanter Belastung, was zu einer möglichen Abnahme der Federlänge und Federkraft führen kann.
Hysterese beschreibt den Unterschied in der Federkraft zwischen Belastung und Entlastung und kann die präzise Steuerung der Federkraft beeinflussen.


Bei erhöhter Temperatur verstärken sich diese Effekte (Relaxation, Kriechen, Hysterese) in der Regel, da die thermischen Bedingungen die Eigenschaften des Federwerkstoffs beeinflussen können. Es ist daher wichtig, bei der Auswahl von Federwerkstoffen die temperaturabhängigen Eigenschaften zu berücksichtigen und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen, um die Auswirkungen von Relaxation, Kriechen und Hysterese zu minimieren.



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Zugfeder mit Hakenöse
Herstellungszustand, Einbauzustand, Belastungszustand und bei maximalem Belastungszustand

Um die Effekte von Relaxation, Kriechen und Hysterese bei Federwerkstoffen zu minimieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die angewendet werden können:

Materialauswahl:
Die Auswahl des richtigen Federwerkstoffs ist entscheidend, um die gewünschten Eigenschaften zu erreichen. Es gibt spezielle Federwerkstoffe, die eine geringere Relaxation und Kriechneigung aufweisen. Beispielsweise können hochfeste Stähle oder spezielle legierte Stähle verwendet werden, die für ihre gute Federleistung bekannt sind.
Wärmebehandlung:
Durch gezielte Wärmebehandlungen können die Eigenschaften des Federwerkstoffs optimiert werden. Eine solche Behandlung kann die Relaxation und Kriechneigung reduzieren. Beispielsweise kann eine Spannungsarmglühung den inneren Spannungszustand des Materials verbessern und die Relaxation verringern.
Federkonstruktion:
Die Gestaltung der Feder selbst kann einen Einfluss auf die Effekte haben. Eine sorgfältige Auslegung der Federgeometrie, wie zum Beispiel die Wahl der richtigen Drahtdicke, Windungszahl und Federsteigung, kann dazu beitragen, die Effekte zu minimieren.
Oberflächenbehandlung:
Eine spezielle Oberflächenbehandlung wie Beschichten oder Veredeln des Federwerkstoffs kann die Reibung und den Verschleiß reduzieren. Dies kann dazu beitragen, die Hysterese zu verringern und die Lebensdauer der Feder zu verlängern.
Temperaturkontrolle:
Die Betriebstemperatur kann einen erheblichen Einfluss auf die Effekte haben. Wenn möglich, kann die Temperaturkontrolle eine Möglichkeit sein, die Auswirkungen von Relaxation, Kriechen und Hysterese zu reduzieren. Dies kann durch den Einsatz von Wärmeschutzmaßnahmen oder einer gezielten Kühlung erreicht werden.



Zugfedern mit unterschiedlichem Kraft-Weg-Verlauf - drei gängige Verlaufstypen:

Linearer Verlauf:
Bei einer linearen Zugfeder bzw. linearem Kraft-Weg-Verlauf erhöht sich die Federkraft über den gesamten Federweg gleichmäßig. Diese Zugfedern werden als Zylinderzugfedern oder zylinderförmige Zugfedern bezeichnet. Diese Federn haben eine konstante Steigung der Federkraft, unabhängig vom Ausmaß der Längung. Ein linearer Kraft-Weg-Verlauf wird in vielen Anwendungen eingesetzt, bei denen eine gleichmäßige und vorhersehbare Federkraft erforderlich ist, wie z.B. in mechanischen Baugruppen oder Werkzeugen.
Progressiver Verlauf:
Bei einer progressiven Zugfeder bzw. progressiven Kraft-Weg-Verlauf nimmt die Federkraft mit zunehmendem Federweg stärker zu als bei linearem Verlauf. Das bedeutet, dass die Federkraft nicht linear, sondern mit zunehmender Expansion des Federwegs stärker ansteigt. Dieser Verlauf wird durch eine spezielle Drahtwicklung erzielt. Progressive Federn bieten eine zunehmende Widerstandskraft bei stärkerer Belastung und werden oft in Anwendungen eingesetzt, in denen eine verstärkte Federung oder eine steigende Belastbarkeit erforderlich ist, wie z.B.bei industriellen Maschinen oder Geräten.
Zugfedern mit progressiven Kraft-Weg-Verlauf sind beispielweise tonnenförmige Zugfedern.
Degressiver Verlauf:
Bei einer degressiven Zugfeder bzw. degressiven Kraft-Weg-Verlauf nimmt die Federkraft mit zunehmendem Federweg stärker ab als bei linearem Verlauf. Dieser Verlauf wird durch eine spezielle Drahtwicklung oder durch Veränderungen in der Federgeometrie erreicht.
Diese drei Verlaufstypen sind die gängigsten Varianten für zylindrische Zugfedern mit nichtlinearem Kraft-Weg-Verlauf. Die Auswahl des richtigen Verlaufs hängt von den spezifischen Anforderungen der Anwendung ab. Es ist wichtig, die technischen Anforderungen sorgfältig zu analysieren und gegebenenfalls eine maßgeschneiderte Feder zu entwickeln, um den gewünschten Kraft-Weg-Verlauf zu erreichen.



Der Federndraht wird bei Zugfedern mechanisch auf Torsion belastet.
Die Berechnung der Festigkeit von Zugfedern erfolgt demnach mit den analytischen Torsionsgleichungen für Draht. Hierbei ist der G-Modul eine wichtige Materialeigenschaft. Zusätzlich werden Zugfedern meist auf Dauerfestigkeit ausgelegt. Dabei sind Dauerfestigkeitsdiagramme für Torsion des Federnwerkstoff bzw. Federdraht von entscheidener Bedeutung.

Zugfedern

Verschiedene Ausführungen von Zugfedern



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